Woltersdorf (MOZ) "Wo versteckt sich Hannah am liebsten?" Den Titel eines ihrer Kinderbücher gibt Elinor Weise gleich an die Erstklässler der Grundschule am Weinberg weiter. "Auf dem Seerosenblatt? Im Regentropfen? In Mamas Schuh?" Die Antworten zu den illustrierten Lösungsvorschlägen, die auf einer großen Leinwand gezeigt werden, lauten jeweils "Nein". Dann die richtige Antwort. "Hannah versteckt sich am liebsten bei Mama und Papa im Bett", steht auf der Leinwand. Dazu eine Zeichnung der Szene. Die Kinder kreischen noch ein wenig lauter als bei den Zwischenlösungen und applaudieren. Wenn es zu laut wird, gehen ihre Lehrerinnen dazwischen, die im Publikum sitzen.
Nach der Unterrichtsstunde mit der ersten Klassenstufe bringt Elinor Weise ihre Bücher am Freitagvormittag noch den Zweitklässlern näher. Zwei andere Kinderbuchautorinnen, Sabine Rahn und Dorothea Flechsig, sind bei den dritten bis sechsten Klassen zu Gast, lesen aus ihren Büchern vor und erklären, wie sie arbeiten.
Der Besuch der Schriftstellerinnen ist Teil der Lesewoche an der Grundschule, die von Dienstag bis Freitag lief und an der alle sechs Klassenstufen teilgenommen haben. Insgesamt mehr als 400 Schüler. Die Lesewoche findet jährlich statt, erzählt Konrektor Sebastian Krüger. In verschiedenen Projekten werden die Kinder, immer angepasst an ihr Alter, an Literatur herangeführt. "Wir sind der Meinung, dass dieses Thema lebendig gestaltet werden muss", sagt er. Aus diesem Ansatz sei auch die Idee mit den Autorinnen entstanden, die teils von der Schule selbst angefragt, teils auf Empfehlung von Lehrern anderer Schulen empfohlen wurden. Dass sie gewonnen werden konnten, dafür sorgten der Förderverein der Schule und der Friedrich-Bödecker-Kreis Brandenburg. Für die Organisation der Woche war neben Sebastian Krüger auch Petra Haase, Fachkonferenzleiterin Deutsch, verantwortlich.
Lehrerin Sandra Thoms fand die Woche "sehr gelungen, weil man mit den Kindern sehr spezifisch arbeiten konnte". Mit ihren Erstklässlern habe sie Rollenspiele zu Elizabeth Shaws "Der kleine Angsthase" veranstaltet. Die Kinder hätten Vorschulkindern daraus vorgelesen. "Und bald gibt es dazu noch ein Theaterstück", sagte sie.
Elinor Weise zog ebenfalls ein positives Fazit. "Die Unterrichtsstunde hat Spaß gemacht, weil man so viel zurückbekommt", sagte sie.